Am Anfang eines Hausbaus steht nicht die Suche nach einem Grundstück. Das ist vergleichweise einfach. Klar gibt es auch da Vorlieben in Bezug auf Größe, Ausrichtung, Lage und Preis. Das wird aber zunehmend durch das Angebot vor Ort bestimmt. Es gibt dann mehrere Möglichkeiten. 1. Man nimmt was man angeboten bekommt, 2. man hofft auf weiter Angebote und wartet oder 3. man kauft ein Bestandsgebäude. Letzteres haben wir kurz in Betracht gezogen. Die Häuser waren aber teilweise abbruchreif, Asbest-belastet und wäre, trotz schöner Grundstücke teurer als ein Neubau gewesen. Wir hatten dann einfach Glück, ein schönes Restgrundstück der Gemeinde Nübbel zu finden. Manchmal lohnt es sich direkt bei den Gemeinden die man wohnenswert findet, direkt vorbei zu schauen. Unser Grundstück war das Letzte noch nicht verkaufte Stück in einem Neubaugebiet. Es wurde nicht mehr aktiv beworben. Es gab auch keinen Markler, sondern nur einen Hinweis auf der Gemeindewebsite, die kurz darauf auf Grund einer Überarbeitung auch noch geschlossen wurde.
Das gute Stück ist ein Eckgrundstück mit Straßenlage im Süd-Westen. Eckgrundstücke haben ein paar Vor- und Nachteile. Sie haben üblicherweise eine lange Grundstücksgrenze die gepflegt, insbesondere im Winter geräumt, werden muss. In der Regel liegen sie an einer Ecke in einem Wohngebiet, sodass morgens viele Nachbarn auf dem Weg zur Arbeit dran vorbei Fahren.
Der Winter ist hier in der Regel kein Problem. Hier regnet es zwar oft, schneit aber weniger. In Bayern sieht das aber schon anders aus. Es kommt immer auf die Gegebenheiten vor Ort an. Der Verkehr lässt sich relativ einfach lösen, indem das Wohnzimmer nicht direkt an die Straßenecke kommt, sondern das Haus in die andere Ecke des Grundstücks. Unser Wohngebiet ist zudem kein Durchfahrtsgebiet, sodass sich der Verkehr wohl in Grenzen hält. Aber ein Eckgrundstück hat auch Vorteile. Bei Ecke über Süd-West, gibt es keinen Nachbarn, der einem die Sonne mit einem Baum zupflanzt und man hat mehr Sonne im Garten (Bäume kann man sich bei zu viel Sonne selbst pflanzen) und weniger Grenzärger.
Mit bedenken sollte man zur Standortwahl noch so einiges. Unebene Grundstücke kosten mehr Geld, da mehr Baugrund bewegt werden soll (Hanggrundstücke kosten auch noch beim Haus extra). Bäume müssen in der Regel aufwendig und kostenintensiv gefällt und samt Stumpf entfernt werden. Die Infrastruktur ist auch wichtig. Wie gut kommt man zur Arbeit? Wie schnell zur Autobahn/Schnellstraße. Wo gibt es Einkaufsläden, nicht nur nen Tante-Emma Laden sondern ein Einkaufzentrum mit Drogeriemarkt? Wo einen Bäcker, Friseur, Apotheke. Einrichtungen wie Kindergarten, Schule und Schwimmbad/Freibad? Dann sollte man sich die Umgebung auf ner Karte mal anschauen. Könnte mal jemand auf die Idee kommen hinter dem Grundstück ne Schnellstraße, Autobahn oder Gott bewahre Eisenbahnstrecke lang legen? Mancher Eisenbahn-Romantiker findet es vielleicht toll, die Meisten aber nicht. Auch muss man damit Rechnen, dass bestehende Infrastruktur ausgebaut wird. Gewerbegebiete können vergrößert werden, Bahntrassen wie in Betrieb un Landstraße ausgebaut werden. Oft muss man hier Risiken für ein schönes Grundstück in Kauf nehmen, man weiß ja nicht was in den nächsten 30-40 Jahren passiert.
Alles in Allem gehört neben ein wenig Glück auch die monatelange Suche und viele Überlegungen dazu. Im Grunde kann man aber nicht sagen, wie die Nachbarschaft sich entwickelt. Da hilft nur auf das Beste hoffen. Am Ende entscheidet man sich für ein Grundstück, sollte da aber mit Bedacht vorgehen. Es ist ab jetzt alles eine Investition für Jahrzehnte. Da kann man sih besonders am Anfang viele langfristige Ärgernisse und Probleme machen.
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